Tod und Wiedergeburt

 


Lama Ole Nydahl

 


So einleuchtend wie erfolgreich versteht es der 1941 geborene Däne Ole Nydahl, die buddhistische Lehre von asiatischem Folklore-Beiwerk zu befreien und sie den Bedürfnissen der westlichen Gesellschaft anzupassen. Seit er 1969 mit dem 16. Karmapa zusammentraf, reist er als Lehrer zweimal jährlich rund um die Welt. In ungewöhnlich frischer und humorvoller Art erläutert er, weshalb es keines monastischen Systems bedarf, "um festgefahrene Vorstellungen zu durchbrechen und den Geist als unbegrenzten Raum und grenzenlose Freude zu erfahren."

Im Jahr 1969 begegneten er und seine Frau Hannah auf ihrer Hochzeitsreise nach Nepal dem 16. Karmapa und wurden seine ersten westlichen Schüler: "Wir waren skeptische Skandinavier – aber als wir den Karmapa sahen, waren wir überwältigt." Nach drei Jahren der buddhistischen Meditation und des Studiums bat der Karmapa das dänische Paar, den Diamantweg im Westen bekannt zu machen. Seitdem hat Lama Ole Nydahl – den Lehrtitel "Lama" erhielt er 1982 – im Auftrag des Karmapa mehr als 550 Karma-Kagyü-Zentren rund um die Welt gegründet.

Im November 1972 begann Nydahls buddhistische Lehrtätigkeit am Teachers’ College in Dänemark. Seitdem reist er, gibt Meditationskurse und hält fast täglich Vorträge. Die buddhistische Zuflucht – eine Zeremonie, durch die man formell Buddhist wird – hat er mehr als 250.000 Menschen gegeben. 1987 wurde er von Künzig Shamar Rinpoche gebeten, die Praxis des Phowa (Meditation des bewussten Sterbens) westlichen Schülern zu vermitteln. Bis heute haben mehr als 75.000 Menschen an entsprechenden Kursen teilgenommen.

Seit fast 40 Jahren ist Nydahl fast jeden Abend in einer anderen Stadt. Erklärte er den Buddhismus anfangs vor einer Handvoll Zuhörern in privaten Wohnzimmern oder Kneipen, so füllt er heute Hallen mit bis zu 3000 Plätzen. Vom späten Vormittag bis drei Uhr nachts dauert die Arbeit an Vorträgen, E-Mails, Besprechungen, Telefonaten und Manuskripten.

Bis zu ihrem Krebstod im Jahr 2007 begleitete Hannah Nydahl ihren Mann mehrere Monate im Jahr. Die restliche Zeit leitete sie ein Übersetzungsprojekt buddhistischer Texte, führte buddhistische Studienkurse durch und arbeitete eng mit den tibetischen Kagyü-Lamas zusammen.

Seit Mitte der 1990er Jahre koordiniert die gebürtige Hamburgerin Caty Hartung die Arbeit eines eingespielten Organisatorenteams, das die Diamantweg-Zentren vernetzt und die Vortragsreisen organisiert.

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